Die Cannabisblüte: Ein umfassender Einsteiger-Guide
Geschrieben von
Nathalie Blümel
Letzte Aktualisierung:
Oct 6, 2025

Die Cannabisblüte ist das Herzstück der weiblichen Hanfpflanze. Hier entstehen Cannabinoide und Terpene, die Stoffe, die Cannabis für Medizin, Forschung und Therapie wertvoll machen. Unter „Cannabisblüte“ versteht man sowohl die Blütenstände der Pflanze als auch das Endprodukt, das nach der Ernte getrocknet, verarbeitet und in Apotheken als Arzneimittel verkauft wird.

Die Blütephase ist der wichtigste Abschnitt im Lebenszyklus: Sie markiert botanisch den Höhepunkt des Wachstums und liefert die Wirkstoffe. Unterschiede gibt es zwischen Indica-, Sativa- und Hybrid-Sorten, die sich in Blütezeit, Wirkung und Einsatzgebieten unterscheiden.

In Deutschland ist der Zugang zu Cannabisblüten klar geregelt: Sie sind verschreibungspflichtig und nur mit Rezept erhältlich.

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Wann beginnt die Blütephase bei Cannabis?

Die Blütephase ist ein entscheidender Abschnitt im Lebenszyklus der Cannabispflanze. Nachdem die vegetative Phase abgeschlossen ist, in der die Pflanze hauptsächlich Blätter ausbildet und an Größe zunimmt, leitet die Pflanze ihre Energie auf die Entwicklung der Blütenstände um. Für den erfolgreichen Beginn der Blütephase sind optimale Bedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung entscheidend.

In Mitteleuropa beginnt die Blütephase outdoor meist Ende Juli bis August, wenn die Tageslichtstunden allmählich abnehmen. Die Reduzierung der Lichtstunden wirkt als Auslöser für die Blütephase und führt zu hormonellen Veränderungen in der Pflanze.

Indoor lässt sich der Prozess der Blütephase kontrolliert einleiten: Nach einer Vegetationsphase von etwa vier Wochen stellen Grower die Beleuchtung auf ein 12-Stunden-Licht- und 12-Stunden-Dunkelheit-Regime um. Die Pflanze interpretiert dies als Signal für den Beginn der Blüte.

Die Dauer der Blütephase variiert stark nach Sorte und Genetik. Indica-dominante Pflanzen benötigen oft sieben bis neun Wochen, Sativa-dominante Sorten können bis zu zwölf Wochen oder länger brauchen.

Entwicklungsphasen der Cannabisblüte: Was passiert wann?

Die Blüte entwickelt sich in mehreren klar abgrenzbaren Phasen, die sich sowohl durch sichtbare Merkmale als auch durch die chemische Zusammensetzung erkennen lassen.

Wochen 1-2: „Stretching-Phase“

In den ersten zwei Wochen nach der Einleitung der Blütephase streckt sich die Pflanze stark. Dieses Strecken ist ein typisches Anzeichen für den Beginn der Cannabis Blütephase und wird besonders bei Sativa-Sorten deutlich sichtbar.

Diese „Stretching-Phase“ kann das Wachstum innerhalb weniger Tage um 30–50 % erhöhen. Gleichzeitig zeigen sich die ersten Blütenhaare, an den weiblichen Pflanzen. Bei weiblichen Pflanzen entstehen so die Blüten, die reich an Cannabinoiden wie THC und CBD sind, während männliche Pflanzen vor allem zur Bestäubung dienen.

In den darauffolgenden Wochen intensiviert sich die Blütenbildung. Die Blütenentwicklung ist in dieser Phase das zentrale Element, da die Pflanze ihre Energie auf die Ausbildung der Blüten konzentriert. Die Knospen beginnen sich zu bilden und wachsen stetig, was für die spätere Ernte entscheidend ist.

Gleichzeitig startet die Produktion von Harz und Trichomen, die für das typische Aroma und die Potenz der Pflanze verantwortlich sind.

Für eine optimale Blütenentwicklung sind die richtigen Konzentrationen an Nährstoffen besonders wichtig, um das Wachstum und die Harzproduktion zu maximieren. Verschiedene Strains zeigen in dieser Phase unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Blütenentwicklung, Knospenstruktur und Erntezeitpunkt.

In dieser Phase ist eine kontrollierte Luftfeuchtigkeit entscheidend, um Schimmelbildung zu vermeiden. Optimal sind Temperaturen von 24–26 °C tagsüber und leicht kühlere Nächte.

Wochen 6-8: Verdichtungsphase

In diesen Wochen kommt es zur Verdichtungsphase. Die Blütenstände werden kompakter, die Trichome auf den Blüten und Blättern entwickeln sich deutlich sichtbar.

Ein genauer Blick auf die Blütenstruktur und die Trichome ist entscheidend, um den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen.

Die Blütenstempel verändern sich in dieser Phase: Sie werden dicker, verfärben sich von weiß zu dunkler und dienen als wichtiger Indikator für den Reifegrad der Blüten.

Zeitraffer-Aufnahmen der Blüte sind besonders anschaulich: Sie zeigen in wenigen Minuten, wie die Pflanze von den ersten Härchen über die Budbildung bis zur vollständigen Reife wächst.

Diese Visualisierung hilft Anbauer:innen, die Entwicklungsstadien besser zu verstehen und die Pflege optimal anzupassen.

Von klar zu bernsteinfarben: Reifegrad von Cannabisblüten erkennen

Die Erntezeit ist entscheidend für die Qualität der Blüten. Um die bestmögliche Qualität zu sichern, ist es wichtig, Cannabis zum richtigen Zeitpunkt und mit der passenden Methode zu ernten.

Zu früh geerntete Blüten haben meist einen geringeren Wirkstoffgehalt und weniger Aroma, während eine zu späte Ernte zu einem Abbau der Cannabinoide und erhöhtem Risiko für Schimmel führen kann.

Trichome sind der verlässlichste Indikator. Anfangs klar, dann milchig und schließlich bernsteinfarben, zeigen sie den optimalen Erntezeitpunkt an: Die meisten Trichome sollten milchig sein, ein Teil bernsteinfarben.

Auch die Blütenstempel sind ein Hinweis: Während sie zu Beginn der Blüte weiß sind, verfärben sie sich mit der Reife orange oder braun. Wenn etwa 70–90 % der Stempel dunkel sind, gilt die Pflanze als erntereif.

Zusätzlich spielt die optische Beschaffenheit der Buds eine Rolle: Reife Blüten sind kompakt, klebrig und intensiv aromatisch.

Cannabisblüten in Deutschland: Verfügbarkeit und rechtliche Rahmenbedingungen

In Deutschland ist medizinisches Cannabis seit März 2017 auf ärztliche Verschreibung legal, unter anderem als Cannabisblüten oder pharmazeutische Extrakte. Die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden 2024 angepasst: Medizinische Cannabisblüten dürfen weiterhin nur mit gültigem ärztlichem Rezept erworben und genutzt werden.

Eigenanbau für den persönlichen Bedarf ist unter strengen Auflagen erlaubt (bis zu drei Pflanzen pro Person), und Cannabis Social Clubs ermöglichen gemeinschaftlichen Anbau. Außerhalb dieser Regelungen bleibt der Besitz von THC-haltigen Blüten ohne Rezept grundsätzlich illegal.

Cannabisblüten richtig zubereiten: Konsumformen im Überblick

Cannabisblüten können auf vielfältige Weise konsumiert oder verarbeitet werden. Der Konsum erfolgt typischerweise durch Rauchen, Verdampfen oder orale Aufnahme. Jede Methode kann unterschiedliche Effekte zeitlich und in der Intensität entfalten.

Vaporizer sind besonders beliebt, da sie die Wirkstoffe schonend freisetzen und gleichzeitig die Belastung durch Verbrennungsprodukte minimieren.

Orale Aufnahme erfolgt über Esswaren, Öle oder Kapseln. Hier dauert der Wirkungseintritt länger, in der Regel 30 bis 90 Minuten, dafür ist die Wirkung oft länger anhaltend. Wichtig ist, dass die Blüten vor der Verarbeitung erhitzt werden (Decarboxylierung), da sonst das THC inaktiv bleibt.

Teezubereitung ist ebenfalls möglich, erfordert aber einen Fettträger wie Milch oder Öl, da Cannabinoide fettlöslich sind. Ein einfacher Aufguss in heißem Wasser reicht nicht aus, um die Wirkstoffe aufzuschließen.

Medizinische Anwendung von Cannabisblüten

Cannabisblüten werden zunehmend im medizinischen Kontext untersucht und bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Das Verhältnis von THC und CBD kann je nach Sorte variieren, und unterschiedliche Zusammensetzungen werden in der Forschung auf mögliche Effekte hin untersucht.

THC-dominante Sorten werden beispielsweise in Studien in Zusammenhang mit Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit oder Appetitverlust betrachtet. CBD-reiche Sorten werden auf mögliche beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften untersucht, etwa bei Epilepsie, Angstzuständen oder entzündlichen Erkrankungen.

Viele Sorten sind Hybride, die THC und CBD kombinieren, was in der Forschung als potenziell interessante Zusammensetzung diskutiert wird (sogenannter Entourage-Effekt).

Fazit

Die Cannabisblüte ist ein zentraler Bestandteil der Hanfpflanze und wird sowohl botanisch als auch in Forschung und Therapie untersucht. In Deutschland sind medizinische Cannabisblüten verschreibungspflichtig.

Wer sich für eine Therapie interessiert, kann über digitale Anbieter wie Alternaleaf unkompliziert prüfen, ob er für eine Behandlung infrage kommt, und erhält dabei ärztlich geprüfte Empfehlungen und Rezepte.